Referenten Agentur Bertelsmann

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Prognosen 2025: Unsere Sprecher*innen teilen ihre Einschätzungen

15.01.2025

Unsere Redner*innen teilen ihre Prognosen zu den Themen, die 2025 prägen werden: Von der Zukunft der Arbeit und moderner Führung über die Bedeutung von Gesundheit und Resilienz bis hin zu transatlantischen Beziehungen und der Stärkung der Demokratie.

Prognose von Richard David Precht

Richard David Precht: „Deutschland, die liberalen Demokratien allgemein, befinden sich in schwierigen Zeiten. Sowohl außenpolitisch wie innenpolitisch sind sie herausgefordert wie seit langem nicht mehr. Grund zur Sorge, ja - aber kein Anlass für Pessimismus! Der aktuelle Zustand kollektiver Skepsis in Deutschland ist kein Dauerzustand, sondern ein Ausdruck der Umbruchszeit, in der wir uns befinden. Die Fülle an Informationen und die mediale Überflutung verstärken das Gefühl der Unsicherheit und Ohnmacht. Zuversicht, die früher eine treibende Kraft war, ist vielerorts verloren gegangen. Aber schwierige Zeiten und Umbrüche bieten immer zugleich die Chance zu notwendigen Veränderungen. Und um hoffnungsvoll zu sein, bedarf es keiner Beweise und keiner freudigen Stimmung. Hoffnung zu haben ist eine moralische Pflicht ohne die sich die Herausforderungen der Zukunft nicht meistern lassen.“

Prognose von Simone Menne

Simone Menne: „Das ist ein fulminanter Jahresstart 2025 für die transatlantischen Beziehungen: ein neuer Präsident in USA und eine neue Regierung oder zumindest deren Wahl in Deutschland. Aber was ist ein einzelnes Jahr in diesen Beziehungen? Ein sehr kurzer Zeitraum. Und was macht diese Beziehungen aus? Nicht (nur) die Regierung. Es sind viele Kontakte, Netzwerke, Freundschaften, die zum großen Teil seit vielen Jahren bestehen. Gerade in Zeiten globaler Herausforderungen kann die transatlantische Kooperation sowohl die USA als auch Europa stärken.

-Im Bereich der Verteidigung können gemeinsame Projekte und Investitionen in neue Technologien die Sicherheit auf beiden Seiten des Atlantiks erhöhen.

-Durch gemeinsame Initiativen und den Austausch von Technologien können die USA und die EU außerdem eine führende Rolle im globalen Klimaschutz übernehmen.

-Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten oder auch gerade deswegen könnten die USA und die EU ihre Handelsbeziehungen weiter vertiefen. Neue Handelsabkommen und die Förderung von Investitionen würde beiden Volkswirtschaften zugutekommen.

-Auch die transatlantische Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung und Technologie könnte weiter gestärkt werden. Dies umfasst den Schutz vor Cyber-Bedrohungen und die Förderung von Innovationen und Schaffung von Standards in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz und 5G.

Viele mögen skeptisch sein, ob eine Zusammenarbeit mit neuen Spielern möglich ist, aber bestehende Netzwerke und die Geschichte des transatlantischen Verhältnisses sprechen dafür.“

Prognose Rüdiger Maas

Rüdiger Maas: „Der bestehende Fachkräftemangel wird sich 2025 verschärfen, da die Diskrepanz zwischen den Qualifikationen der Arbeitssuchenden und den Anforderungen des Arbeitsmarktes zunimmt. In diesem dynamischen Arbeitsmarkt werden 2025 zwei Trends hervorstechen: Die 4-Tagewoche und der Einfluss von KI auf Führungskulturen. Viele Studien zeigen, je jünger die Befragten sind, desto mehr 4-Tagewoche fordern sie ein. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, werden auch 2025 immer mehr Unternehmen auf diese „Forderungen“ der Generation Z eingehen. Zudem werden Mitarbeitende 2025 bei sinkender Unternehmensloyalität mehr Ansprüche an Führungskräfte stellen. Führung wird zukünftig immer stärker von KI-Konzepten dominiert werden. In unseren Studien konnten wir belegen, dass vor allem jüngere Arbeitnehmer vermehrt kritisches Feedback durch eine KI einfordern werden, da dies als objektiver bewertet wird. Für das positive Feedback wiederum sind dann die direkten „physischen“ Vorgesetzten verantwortlich, denn dieses wäre laut Studien von einer KI weniger wert. Solche Arten von „hybrider Führung“ gehören zur Zukunft der Führung und werden wir schon 2025 erleben. Für die Generation Alpha wird solch eine dichotome Feedbackkultur der Arbeitsalltag sein.“

Prognose Nicola Winter

Nicola Winter: „Im Jahr 2025 wird gute Führung entscheidender denn je, um Unternehmen durch eine Welt voller Unsicherheiten und rascher Veränderungen zu führen. Nicht mehr die rein besten ManagerInnen, sondern die beste Menschenführung gewinnt. Alle Führungskräfte, denen es gelingt, durch authentisches und empathisches Verhalten eine echte Verbindung zu ihren Teams herzustellen, werden eine echte Chance auf Erfolg haben. Mitarbeiter*innen, die sich gesehen und gehört fühlen, leisten außergewöhnliche Arbeit – kein Chef allein ist dazu in der Lage. Aktuell kommt es darauf an, als Führungskraft Resilienz zu fördern – sowohl bei sich selbst als auch im Team. Die Fähigkeit, in Krisensituationen ruhig zu bleiben und Orientierung zu geben, ist ein Muss. Dabei braucht es nicht die perfekte Lösung, sondern Mut, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und Fehler als Lernchancen zu sehen. Unternehmen brauchen Führungspersönlichkeiten, die eine Vision haben und gleichzeitig nahbar sind. Menschen folgen nicht Positionen, sondern Charakteren. Leadership bedeutet, einen Raum zu schaffen, in dem Individualität und Kreativität neben einem großen Mannschaftsgeist florieren können. Wer mutig, klar und empathisch handelt, wird 2025 nicht nur erfolgreich sein, sondern auch nachhaltig seine Ziele erreichen.“

Prognose Matthias Horx

Matthias Horx: „Wir leben heute in einer Omnikrise. Das heißt, dass sich viele Krisen gegenseitig bedingen, verstärken und überschneiden: die Globalisierung und der Klimawandel, neue Kriege und mögliche Epidemien, bedrohliche Technologien wie KI und die Erosion der Demokratie – man kann jederzeit noch etwas dranhängen an diese Liste. Omnikrisen sind chaotische Zeiten, in denen die Welt "aus den Fugen" zu geraten scheint. Das Wesen der Omnikrise ist es, dass exakte "Prognosen" unmöglich werden, weil sich die Dinge in rasender Geschwindigkeit entwickeln, und der Zufall eine große Rolle spielt. Was wir allerdings tun können, ist hinter die Phänomene und Ängste unserer Zeit zu schauen – in die kommenden Epochen hinein, in denen sich neue Produktionsformen, Lebensstile, Wertesysteme und Kulturweisen herausbilden und entwickeln werden. Denn der Mensch ist ein adaptives Wesen, dessen Geschichte noch lange nicht zu Ende ist. Transformation ist möglich – im Persönlichen, im Unternehmen, in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systemen. Dies sichtbar zu machen ist die Aufgabe des "Humanistischen Futurismus": Zukunftsforschung aus der menschlichen Perspektive. Es geht um Zukunftsmut und um Zukunftshaltung: Aus der Angst herauszutreten und zu verstehen, dass sich gerade in den Krisen immer der Kern des Neuen bildet. Und wir gerade durch die Krisen verstehen können, wohin die Reise geht.“

Prognose von Gabor Steingart

Gabor Steingart: „2025 wird ein Jahr westlicher Stabilität, die in Zeiten wie diesen nur eine relative Stabilität sein kann. Im Nahen Osten konnte Benjamin Netanjahu, begleitet von unfassbaren, menschlichen Opfern in der Zivilbevölkerung des Gazastreifens, seine Machtposition ausbauen und eine Neuordnung der Region in Angriff nehmen, begünstigt durch den Sturz des Regimes in Syrien. In Amerika hat Donald Trump die Wahl mit großer Eindeutigkeit gewonnen. Wichtige Teile der US-Wirtschaft, der Finanzsektor, aber auch der Internet-Eliten, versammeln sich hinter ihm. Auch weltweit muss mit Amerika als Ordnungszahlfaktor wieder gerechnet werden. Trump hat Impact versprochen und muss jetzt liefern. In Deutschland steht ein Regierungswechsel unmittelbar bevor. Der neue Kanzler wird nicht der Alte sein. Auch danach ist keine Reformregierung zu erwarten, wohl aber die Rückkehr staatlicher Stabilität. Grenzen werden wieder begrenzt. Der Sozialstaat dürfte den Zenit seiner Expansion erlebt haben. Und wenn die Regierung nicht eine Übergangsregierung sein will, muss sie auch die Übergriffigkeit staatlicher Bürokratie auf das Wirtschaftsgeschehen zurücknehmen. Fazit: Volkes Stimme, mit ihrer Sehnsucht nach sozialer Verlässlichkeit und einer staatlichen Schutzfunktion im Äußeren wie im Innern, hat überall im Westen Gehör gefunden. Insofern wird 2025 den Aufstieg des Rechtspopulismus dämpfen, wenn nicht gar beenden.“

Prognose Ingo Froböse

Ingo Froböse: „Mehr und mehr Menschen werden durch einen unangemessen Lebensstil viel zu früh krank und multimorbid. Auch Kinder und Jugendliche leiden an Lebensstil bedingten Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes und Herzkreislaufproblemen. Durch Krisen, Sorgen und persönliche sowie berufliche Belastungen steigen außerdem mentale Erkrankungen bei Erwachsenen und Kindern. Wir brauchen Entlastung und Entspannung um Regeneration und Resilienz zu fördern. Sportliche Aktivität ist für viele eine Qual, aber man kann Bewegung schon im Kleinen fördern ohne dass man gleich eine Fitnessclub-Mitgliedschaft braucht. Mehr Wege zu Fuß, Treppen statt Fahrstuhl, Spaziergänge mit Freunden – all das fördert die Bewegung im Alltag. Denn Prävention und Rehabilitation müssen zu den entscheidenden Säulen eines agilen und innovativen Gesundheitssystems unter Einsatz digitaler Technologien werden – dann kann es klappen!“

Die ReferentenAgentur Bertelsmann vermittelt nationale und internationale Top-Redner*innen und Moderator*innen für Kongresse, Führungskräftetagungen, Firmenjubiläen und viele weitere Business Events. Als Teil der weltweit größten Buchverlagsgruppe Penguin Random House und eingebunden in das Bertelsmann Medienhaus ist die ReferentenAgentur Bertelsmann kreative Ideengeberin und verlässliche Partnerin für Kund*innen aus Wirtschaft, Industrie und Handel. Wir unterstützen Sie dabei, die richtigen Redner*innen für Ihr Event zu finden. Ob aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Forschung, Sport oder Kultur, in Präsenz, virtuell oder hybrid - wir ermöglichen inspirierende und nachhaltige Begegnungen mit Ihren Kund*innen und Mitarbeiter*innen.